Veranstaltungen & Termine in der Niederlausitz
Der Meister und Katharina - Gerhart Lampa und Kathrin Hänsel
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Begegnung in Farbe und Haltung – Gerhart Lampa und Kathrin Hänsel im künstlerischen Dialog
Was mit einem Praktikum im Malsaal des Theaters „Neue Bühne“ Senftenberg begann, mündet Jahre später in einer stillen, kraftvollen Begegnung zweier Handschriften: Die Malerin Kathrin Hänsel und der Maler Gerhart Lampa – Lehrer, Vorbild und Begleiter – treten durch ihre Werke in einen Dialog, der gleichermaßen von Nähe und Eigenständigkeit geprägt ist. Dies wird in der Ausstellung „Der Meister und Katharina“ in der Kunsthalle Lausitz“ deutlich, die am 19. September um 18:30 Uhr eröffnet wird.
Gerhart Lampa (1940–2010) zählt zu den markantesten Künstlerpersönlichkeiten der Lausitz. Geboren in Magdeburg und aufgewachsen an der Elbe, führte ihn sein Weg über Leipzig, Schwarze Pumpe und Senftenberg tief in das kulturelle und künstlerische Leben der Region. Als Maler, Museumsmann, Netzwerker, Pädagoge und nicht zuletzt als Malsaalvorstand am Theater Senftenberg prägte er über Jahrzehnte das Bild der Lausitz – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne.
Lampa verband Erinnerung, Geschichte und Atmosphäre zu einem Bildkosmos, in dem Landschaft und Mensch gleichermaßen Platz fanden. Seine Werke sind von melancholischer Farbigkeit und kompositorischer Klarheit geprägt. Er arbeitete mit klaren Flächen, spannungsvollen Farbkontrasten und symbolischer Reduktion. Besonders faszinierten ihn die Landschaften im Wandel – gezeichnet vom Braunkohletagebau, doch nie ohne eine leise Würdigung der Natur und der darin wirkenden Menschen.
Kathrin Hänsel, geboren in Lauchhammer und aufgewachsen in Brieske, begegnete Lampa 1997 während eines Praktikums im Theater. Für die junge Künstlerin war diese Zeit prägend – sein fachlicher Blick, seine pädagogischen Fähigkeiten und seine menschliche Offenheit gaben entscheidende Impulse. Lampa ermutigte sie, den Weg an die Burg Giebichenstein in Halle (Saale) zu gehen. Sie folgte diesem Rat – heute lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Halle.
Hänsels Malerei ist von großer Wahrnehmungsschärfe und atmosphärischer Tiefe geprägt. Ihre Motive – oft Landschaften, Spiegelungen, Wasseroberflächen, Nebel – entstehen in stiller Beobachtung, fern von Effekten. Sie arbeitet in feinen Lasuren, oft Schicht für Schicht, und erschafft so Bilder, die zwischen Gegenständlichkeit und Fragilität balancieren. Besonders auffällig ist ihre Auseinandersetzung mit Licht: Sie malt nicht nur, was sichtbar ist, sondern was Licht mit den Dingen macht – mit Oberflächen, mit Raum, mit Stimmung.
Trotz der Unterschiede – der eine flächig, fast archaisch, die andere detailliert, bis ins Flüchtige – ist beiden Künstler:innen eine tiefe Verbindung im Bildverständnis gemeinsam: Die Komposition als tragende Struktur, das Verhältnis von Fläche zu Raum, von Farbe zu Bedeutung. Thematisch bewegen sich beide nah beieinander: Landschaft, Veränderung, Wahrnehmung – nicht als Illustration, sondern als bildnerische Untersuchung.
Kathrin Hänsel sagt über ihren ehemaligen Mentor: „Gerhart war wie eine Bibliothek in der Wüste – mit Lampe, Tee und Schokolade. Ein vollendeter Pädagoge. Bei ihm hat jeder etwas gelernt, egal ob über Malerei, Musik oder Literatur. Es war eine große Ehre, mit ihm zu arbeiten – schade, dass er nicht dabei sein kann.“
Was Gerhart Lampa seiner Praktikantin mit auf den Weg gab, war nicht nur Technik oder Wissen, sondern Haltung. Ein Satz seines Großvaters, den er oft zitierte, bringt es auf den Punkt: „Die Tugend der Kühnen ist Beharrlichkeit und die Kraft eines langen Atems.“ Vielleicht ist genau das das Verbindende: Der lange Atem, die Ausdauer, die Konsequenz, mit der beide ihre künstlerischen Wege gegangen sind – unabhängig voneinander, aber mit ähnlicher innerer Orientierung.
Heute, Jahre nach ihrer ersten Begegnung, treten Gerhart Lampa und Kathrin Hänsel erneut in Beziehung. Die Ausstellung „Der Meister und Katharina“ in der Kunsthalle Lausitz wird am 19. September um 18:30 Uhr eröffnet.
Kunsthalle Lausitz
Güterzufuhrstraße 7
03046 Cottbus
www.kunsthallelausitz.de
Veranstaltungsort
Güterzufuhrstraße 7
03046 Cottbus