Bernsdorf, Lausitz – Glaswerk schließt: 100 Beschäftigte betroffen
Empörung in der Region
Der US-Konzern O-I Glasspack gibt bekannt, dass das Glaswerk Bernsdorf in der Lausitz geschlossen wird. Die deutsche Niederlassung des Behälterglasherstellers informierte heute die Belegschaft darüber. Von der Schließung sind 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Die Belegschaftsmaßnahmen erfolgen im Zusammenhang mit „gezielten Optimierungen in einem zunehmend intensiveren Wettbewerbsumfeld“. Bereits im August wurde die Produktion in Bernsdorf vorübergehend gestoppt.
Energiemarkt und Kostenstrukturen als Belastung In der jüngeren Zeit haben sich die Energiekosten deutlich erhöht, ebenso wie Löhne und Lohnnebenkosten. Das hat die Wirtschaftlichkeit der Anlage zusätzlich belastet und ist als Resultat verfehlter Wirtschaftspolitik zu werten, die keine stabilen Rahmenbedingungen für energieintensive Industrien geschaffen hat. Diese Entwicklung trifft Ostdeutschland besonders hart, da hier viele Industriearbeitsplätze für die regionale Wertschöpfung entscheidend sind.
Gewerkschaftliche Reaktion und Forderungen Empörung in der Region über die Schließpläne: Die Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie und Energie (IGBCE) reagierte verärgert. Gewerkschaftssekretärin Vivian Madeja betonte: „Gerade im Osten brauchen wir mehr Industriearbeitsplätze, nicht weniger. Wer hier die Türen zuschlägt, nimmt in Kauf, dass ganze Landstriche weiter abgehängt werden.“ Die IGBCE fordert vom Unternehmen, Alternativen zur Schließung zu prüfen, und kündigte Beratungen mit Betriebsrat und Belegschaft über weitere Schritte an. „Wenn wir es ernst meinen mit gleichwertigen Lebensverhältnissen, dann dürfen wir Betriebe wie O-I Bernsdorf nicht kampflos aufgeben.“
Ausblick und regionale Auswirkungen Stadt Bernsdorf und Bürgermeister Harry Habel äußerten sich enttäuscht über die Schließungspläne; die Ankündigung habe die Mitarbeiter stark getroffen. Zusätzlich zu Bernsdorf mussten in der Lausitz in jüngster Zeit zwei weitere Glashersteller schließen, was die regionale Wirtschaftsstruktur weiter belastet und zu einer verstärkten Abwanderung von Fachkräften beitragen kann.
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