ArcelorMittal stoppt Pläne für "grünen Stahl" in Eisenhüttenstadt
Weiterhin Produktion mit Kohle und Koks
Eisenhüttenstadt, 24. Juni 2025 – Schock für den Standort Eisenhüttenstadt: Der internationale Stahlkonzern ArcelorMittal hat die geplante Umstellung der Produktion auf klimaneutralen "grünen Stahl" überraschend abgesagt. Statt der ursprünglich vorgesehenen Investition in Wasserstofftechnologie wird die Stahlproduktion weiterhin mit Kohle und Koks betrieben.
Noch im vergangenen Jahr hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dem Unternehmen einen Förderbescheid in Höhe von 285 Millionen Euro überreicht. Das ambitionierte Projekt zur Dekarbonisierung sollte Eisenhüttenstadt zum Vorreiter einer klimafreundlichen Stahlproduktion machen und die Zukunft des traditionsreichen Industriestandorts langfristig sichern.
ArcelorMittal begründet die Kehrtwende mit fehlendem Vertrauen in eine verlässliche und wirtschaftliche Wasserstoffversorgung. Angesichts der aktuell schwächelnden Stahlnachfrage und hoher Energiekosten sei die geplante Umstellung derzeit wirtschaftlich nicht darstellbar.
„Unter den aktuellen Rahmenbedingungen ist eine Investition in die Direktreduktion von Eisen mit Wasserstoff in Eisenhüttenstadt nicht tragfähig“, teilte das Unternehmen mit. Die bereits zugesagten staatlichen Fördermittel werden daher nicht abgerufen.
Stattdessen prüft ArcelorMittal nun alternative Technologien, wie etwa den Einsatz von Elektrolichtbogenöfen, ähnlich wie es der Wettbewerber Riva in Brandenburg an der Havel und Hennigsdorf vormacht. Jedoch bleibt auch hier die Herausforderung der hohen Strompreise in Deutschland bestehen.
Für die Region bedeutet der Schritt einen herben Rückschlag auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Industrieproduktion. Vorerst bleibt es beim konventionellen Verfahren mit Kohle und Koks.
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