Geplantes Wasserstoff-Kraftwerk in Boxberg auf Eis
Verantwortung liegt auch bei der LEAG
Boxberg - Der Lausitzer Energiekonzern LEAG stoppt vorerst die Pläne für ein Wasserstoff-Kraftwerk am Standort Boxberg. Zwar spielte die durch das Ende der Ampel-Koalition ausgelöste Verzögerung beim Kraftwerkssicherheitsgesetz dabei eine nicht zu verachtende Rolle – doch entscheidend ist auch, dass sich die LEAG in den vergangenen Jahren stärker an den wechselnden Vorgaben der jeweils aktuellen Bundesregierung orientiert hat, anstatt das Projekt auf eine langfristig tragfähige wirtschaftliche Basis zu stellen. In den vergangenen Jahren waren viele strategische Ziele der Bunderegierung eher ideologisch geprägt. Was auch in der Gesellschaft durchaus auffiel.
In Boxbarg war unter dem Namen „H2UB“ eines der größten Zentren für Wasserstoffproduktion und -nutzung in Ostdeutschland. Schon 2025 wollte die LEAG mit dem Bau beginnen. Auf der Fläche der stillgelegten Werke I und II, deren verbliebene Kühltürme eigens dafür gesprengt wurden, sollte grüner Wasserstoff erzeugt und daraus Strom gewonnen werden.
Das Projekt sah zunächst eine Leistung von 10 Megawatt vor, mit einer schrittweisen Erweiterung auf bis zu 500 Megawatt. Zum Vergleich: Das Kohlekraftwerk in Boxberg verfügt über eine installierte Leistung von 2.575 Megawatt.
In den vergangenen Monaten jedoch haben sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Vorhaben laut LEAG nicht wie erwartet entwickelt. Trotz begonnener Bauvorbereitungen stellt der Konzern die Pläne nun zurück. Eine Unternehmenssprecherin erklärte: „Unter anderem hat sich durch das Ampel-Aus das Kraftwerkssicherheitsgesetz als wichtige regulatorische Voraussetzung auf unbestimmte Zeit verzögert.“ Dieses Gesetz hätte Förderungen für Wasserstoffkraftwerke ermöglicht. Ob und wann die neue Bundesregierung ein entsprechendes Förderprogramm auf den Weg bringen wird, ist derzeit unklar.
Unabhängig von der politischen Lage muss jedoch festgehalten werden: Die LEAG hat sich in der Projektentwicklung vor allem an den jeweiligen politischen Rahmenbedingungen orientiert. Statt vorrangig eine wirtschaftlich belastbare Grundlage zu schaffen, folgte man kurzfristigen politischen Signalen. Das rächt sich nun – und verzögert dringend benötigte Fortschritte beim Umbau der Energieversorgung in der Lausitz.
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