Tragischer Tod in Bautzen
27-jährige Artistin stirbt bei Zirkusvorstellung
Während einer Zirkusvorstellung in Bautzen ist eine Artistin vor den Augen vieler Familien tödlich verunglückt. Für Augenzeugen des Unfalls ist eine Betreuungshotline eingerichtet. Der Oberbürgermeister spricht sein Beileid aus.
Bautzen.
Schockmoment am Samstag im Circus Paul Busch, der gerade auf dem Schützenplatz in Bautzen zu Gast ist:
Bei einem Unfall während einer Zirkusvorstellung ist eine Artistin ums Leben gekommen.
Die 27-jährige Spanierin sei aus etwa fünf Metern von ihrem Trapez gestürzt und noch an der Unfallstelle gestorben, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Zahlreiche Kinder sehen den tödlichen Sturz
Das Unglück ereignete sich am Samstagnachmittag gegen 17.45 Uhr. In der Vorstellung saßen knapp 100 Menschen, darunter viele Familien mit Kindern. „Das Kriseninterventionsteam war sofort im Einsatz und hat die Gäste und auch die anderen Zirkusmitarbeiter betreut“, erläuterte Heiduck.
Unsere Gedanken sind bei den Familien und allen, die von diesem schweren Unglück betroffen sind, sagte Karsten Vogt, der Oberbürgermeister von Bautzen.
Er zeigte sich bestürzt von dem Unglück. „Im Namen der Stadt spreche ich den Angehörigen und Hinterbliebenen mein aufrichtiges Mitgefühl aus. Unsere Gedanken sind bei den Familien und allen, die von diesem schweren Unglück betroffen sind“, so seine Worte.
Betreuungshotline für Augenzeugen
Nach dem tödlichen Sturz hatten zahlreiche Menschen das Zirkuszelt verlassen und waren nach Hause gefahren. Der Polizeisprecher betonte, dass sich diese Menschen an die Betreuungshotline (03571 19296) wenden sollten. „Denn vor allem bei Kindern sei die Hilfe wichtig, bevor sich ein Trauma bildet.“
Der „Circus Paul Busch“ war seit Freitag, dem 26. September, in Bautzen. Aufführungen waren bis zum 5. Oktober geplant. Nun werde aber davon ausgegangen, dass der Zirkus das Zelt abbaue, sagte Polizeisprecher Heiduck.
Der Zirkusbetreiber war am Sonntag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Auf einem Zettel im Kassenhäuschen am Schützenplatz hing nur ein Zettel: „Wegen Trauerfall bleibt der Circus geschlossen“, war am Sonntag darauf zu lesen. Gekaufte Tickets würden erstattet.
Polizei stuft Unglück zunächst als Arbeitsunfall ein
Nach ersten Angaben der Polizei werde das Unglück als Arbeitsunfall eingestuft. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es derzeit nicht und seien auch eher unwahrscheinlich, da die Artistinnen und Artisten in der Regel für den Aufbau ihrer Geräte selbst verantwortlich sind, sagte der Polizeisprecher.
Der Vorsitzende des Verbandes deutscher Circusunternehmen (VDCU) sprach von einem tragischen Unfall. „Vor allem für die Besucher und die Kinder ist das ein schlimmes Erlebnis, ein Schock“, sagte Ralf Huppertz. Ihm sei kein tödlicher Absturz einer Artistin in Erinnerung, schon aber schwere Verletzungen.
Zirkusverband: Artisten gehen gewisse Gefahren ein
Der Beruf der Artisten beinhalte gewisse Gefahren und eine 100-prozentige Absicherung sei bei einigen Darbietungen nicht möglich, betonte Huppertz. „Die Artisten gehen Gefahren ein, die sie selbst einkalkulieren und einschätzen. Darüber sind sie sich aber auch im Klaren.“
Er selbst kenne die Darbietung nicht, bei der die Frau ums Leben gekommen war. „Aber eigentlich sind fünf Meter keine besondere Höhe für Artisten, die sind gut trainiert und muskulös. Die Frau muss sehr unglücklich oder auf ein Hindernis gefallen sein“, vermutete Huppertz.
Laut Polizei habe die Artistin kein Sicherungsseil benutzt: „Das muss sie auch nicht. Sie entscheidet selbst, ob sie sich absichert. Während des Unfalls war auch niemand sonst in der Manege“, so Polizeisprecher Stefan Heiduck
Artistinnen und Artisten sind nach Verbandsangaben in der Regel selbstständige Künstler. „Sie sind auch für ihre Darbietungen selbst verantwortlich und bauen ihre Geräte meist auch selbst auf“, erläuterte Huppertz. In manchen Fällen kontrolliere aber auch ein Zeltmeister den Aufbau.
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