Flügel trifft Geweih: Greifvögel und Hirschkäfer unter einem Dach
Oppelhain: Während ihres einjährigen Bundesfreiwilligendienstes bei der Naturwacht im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, faszinierten Leonie Haupt die Hirschkäfer (Lucanus cervus). Deshalb kam ihr die Idee eine Wiege für den seltenen Käfer zu bauen. An der Greifvogelstation „Försterei Oppehainer Pechhütte“ konnte sie diese nun vollenden. Ziel war es, dem Käfer einen sicheren Lebensraum zu geben.
Der Hirschkäfer ist in Deutschland streng geschützt. Er braucht morsches Holz von alten Bäumen, um seine Eier abzulegen. Durch den Rückgang alter Wälder mit hohem Totholzanteil gehen seine Lebensräume jedoch verloren. Um den Käfern zu helfen, wurde auf dem Gelände der Greifvogelstation eine sogenannte „Hirschkäferwiege“ angelegt. Der Naturpark bietet durch seinen hohen Eichenholzanteil einen Rückzugort für den Hirschkäfer. Deshalb ist der Artenschutz vor Ort umso wichtiger.
Die Hirschkäferwiege besteht aus einer mindestens ein Meter tiefen Grube. Diese Tiefe sorgt dafür, dass die Larven frostfrei überwintern können. Das Loch wird zunächst mit unbehandeltem Eichenholz gefüllt. Der Aushub wird mit Rinde vermischt und oben aufgebracht, danach folgt eine dünnere Schicht der Erde vermischt mit Laub. Dieses Biotop bietet ideale Bedingungen für die Larven des Käfers aus der Familie der Schröter, welche mehrere Jahre unter der Erde leben, bevor sie sich an die Oberfläche begeben.
Die Kombination aus aktiver Naturschutzarbeit und einem Ort, der vielen Menschen offensteht, soll das Bewusstsein für den Schutz bedrohter Arten stärken. Der Aufruf ist, dass einige Menschen solche Ideen im eigenen Garten umsetzen – und so gemeinsam der Artenvielfalt helfen.
Wer sich für den Hirschkäfer einsetzen möchte, kann der Naturwacht Sichtungen unter heidelandschaft@naturwacht.de melden. Dabei sollten Ort, Uhrzeit, Beobachter mit Kontaktdaten, Merkmale der Tiere wie Länge genannt und möglichst ein Bild mitgeschickt werden.
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